Herrischried (pm/sba) Der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Jens Brandenburg aus dem Rhein-Neckar-Kreis, informierte sich auf Einladung der Jungen Liberalen Lörrach-Waldshut und des FDP-Ortsverbands um Jareem Khawaja über den kürzlich fertiggestellten Neubau und die Arbeit der Gemeinschaftsschule Hotzenwald. Wie die FDP mitteilt, wurde der Gast aus Berlin von Schulleiterin Marianne Husemann und Bürgermeister Christian Dröse empfangen.

Brandenburg, der als Staatssekretär im Bund auf viele Entscheidungen der Schulämter keinen Einfluss habe, da Schulpolitik grundsätzlich Ländersache ist, wollte laut Pressemitteilung dennoch mehr über die Herausforderungen in Herrischried erfahren. Schnell sei über den Lehrkräftemangel gesprochen worden, der durch den Abzug von gut ausgebildeten Lehrkräften in die Schweiz in der Region zusätzlich begünstigt werde. Zudem ging es um den Busverkehr im ländlichen Raum, die fehlende Autonomie der Schulleitungen, um Schulsozialarbeit und IT-Administratoren. Letztere müssten teilweise von den Kommunen bezahlt werden, führte Dröse aus.

Kreisrat Klaus Denzinger wies darauf hin, dass das Geld wenig bringe, solange der Lehrermangel weiter bestehe. Tausende Unterrichtsstunden würden ausfallen, was sich spürbar auf die Qualität der Bildung auswirke. Bürgermeister Dröse und Schulleiterin Husemann bestätigten dies und wiesen laut Mitteilung der FDP erneut auf die grenznahe Lage zur Schweiz hin: „Lehramtsstudenten können hier in Deutschland studieren und dann in der Schweiz arbeiten, andersherum geht es aber nicht.“ Khawaja versteht nicht, warum Studierende an deutschen Schulen nicht Vertretungsstunden oder Nachhilfe geben können. Laut einer Lehrkraft wäre dies zwar sinnvoll, das Schulrecht in Baden-Württemberg ermögliche dies aber nicht. „Überall brennt es, Tausende Stunden fallen aus, und dann legt die Landesregierung den Schulen noch mehr Steine in den Weg“, wird Khawaja zitiert.