Unbekannte haben versucht, einen Geldautomaten in einem Gebäude im Schulweg in Berau (Ühlingen-Birkendorf) zu sprengen. Wie die Polizei mitteilt, misslang der Versuch, den Automaten zu öffnen.

Was ist passiert?

Kurz vor 4 Uhr früh am Donnerstag, 25. April, wurden die Bewohner des Wohn- und Geschäftshauses durch einen Knall aus dem Schlaf gerissen. Grund war die versuchte Sprengung des Geldautomaten.

Wie sind die Täter vorgegangen?

Wie die Polizei bislang ermittelt hat, versuchten die Unbekannten, Gas in den Geldautomaten zu leiten und zu entzünden. Der Versuch scheiterte. Das Gebäude wurde geräumt, die Feuerwehr überprüfte die Räume. Die Bewohner durften kurze Zeit später wieder ins Haus zurück. Die Polizei leitete umgehend eine Großfahndung ein.

Das Wohn- und Geschäftshaus in Berau, in dem sich der Geldautomat der Sparkasse befindet.
Das Wohn- und Geschäftshaus in Berau, in dem sich der Geldautomat der Sparkasse befindet. | Bild: Ursula Ortlieb

Wie hoch ist der Schaden?

Zurück blieb ein Trümmerfeld. Bilder zeigen ein großes Loch in der Wand und herumliegende Teile.

Der ramponierte Geldautomat und ein Loch in der Wand zeugen von der Tat.
Der ramponierte Geldautomat und ein Loch in der Wand zeugen von der Tat. | Bild: Ursula Ortlieb

Den Schaden an Gebäude und Automat schätzt die Polizei auf 60.000 Euro.

Die Reaktion der Sparkasse

Alexander Graf, Sparkasse Bonndorf-Stühlingen (Archivbild).
Alexander Graf, Sparkasse Bonndorf-Stühlingen (Archivbild). | Bild: Deinzer, Gudrun

„Wir sind erst einmal erschrocken, als wir die Nachricht bekamen“, sagte Sparkassen-Vorstand Alexander Graf auf Nachfrage unserer Zeitung am Telefon, „aber am wichtigsten war, dass den beiden Familien, die im Haus wohnen, nichts passiert ist.“ Sparkassenmitarbeiter hätten vor Ort gleich mit den Bewohnern gesprochen.

Graf: „Jetzt schauen wir, wie wir mit dem Vorfall umgehen, wie es weitergeht, welche Möglichkeiten wir haben. Wir stellen alles auf den Prüfstand.“ Das Problem hätten andere Geldinstitute auch. „Wir werden uns austauschen und absprechen“, sagte Graf. Jetzt hoffe man, dass die Polizei erfolgreich ist.

Betroffenheit auch bei der Volksbank

Auf Betroffenheit stieß der Zwischenfall auch bei der Volksbank Hochrhein: „Derartige Vorkommnisse stellen uns Banken vor große Herausforderungen“, erklärte deren Vorstandsvorsitzender Stefan Aust im Gespräch mit unserer Zeitung. Besonders hoch sei die Gefahr allerdings, wenn sich die Filialen in Gebäuden mit Wohnanteil befinde, weil dann auch immer Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Auch die Volksbank Hochrhein habe massiv Geld in die Sicherung der Geldautomaten in ihren Filialen investiert, erst recht, nachdem das Phänomen der Automatenaufsprengungen in den vergangenen Jahren auch in der Region deutlich zugenommen hat. Auch ist der Zugang zu den Automaten in den Nachtstunden seit einiger Zeit gesperrt.

Wer nimmt Hinweise entgegen?

Die Kriminalpolizei Waldshut-Tiengen (07741 8316-0) ermittelt. Sie bittet um Hinweise, besonders zu verdächtigen Fahrzeugen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter schon lange vor 4 Uhr am Tatort aktiv waren.

Gesprengte Automaten sind kein Einzelfall

Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu Sprengungen von Geldautomaten in der Region gekommen. Als besonders spektakulär ist wohl die Sprengung des freistehenden Geldautomaten in Lörrach-Hauingen im Januar 2023 in Erinnerung geblieben.

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