Bad Dürrheim – Eine halbe Dekade wird Volker Heppler die Gesamtwehr Bad Dürrheims als Kommandant weiterhin führen, mit einem neuen Stellvertreter Johann Merkel, der erst 2023 aus dem Amt des Abteilungskommandanten der Kernstadt ausgeschieden ist. Beide wurden mit knapp 90 Prozent der Stimmen auf der jüngsten Hauptversammlung der Gesamtwehr gewählt. Neben personellen Veränderungen sind mit der Umstellung auf verschlüsselten Funk technische Neuanschaffungen für die Wehr notwendig.

Ursprünglich war für Volker Heppler und seinen bisherigen Vize, Karl-Heinz Kienzle, eines klar: Nach zehn Jahren ist Schluss. Der Vize geht, aber Heppler muss bleiben. Ob ihm das so richtig schmeckt, ist unklar, zumindest am Telefon hört er sich wenig euphorisch an. „Es war einfach kein Nachfolger zu finden“, so der Gesamtkommandant lapidar. Trotz intensiver Bemühungen war kein Akteur zur Übernahme der arbeitsintensiven Ehrenamtsstelle bereit. Gar von hauptamtlicher oder nebenberuflicher Stellung und Position in Teilzeit für einen Gesamtkommandanten soll hinter den Kulissen die Rede gewesen sein. Jedoch war keiner für ein Anstellungsverhältnis bereit. Berufsfeuerwehrkräfte sind in Bad Dürrheim bisher keine angestellt.

„Wir müssen sehen, wie wir das in Zukunft lösen. Ob ehrenamtlich wie bisher oder mit Alternativen. Die Stadt zumindest wäre für Gespräche über ein Hauptamt offen, das sind aber nur Gespräche“, fährt Heppler fort. Bleibt laut Heppler auch die Frage, wie ein solches Amt in einer so kleinen Gemeinde auch finanziell zu realisieren sei. Man könne schauen, wie das in anderen Gemeinden gelöst werde. Auf alle Fälle muss Heppler die kommenden fünf Jahre die Wehr leiten. Ihm zur Seite steht Johann Merkel, der bereits mit zehn Jahren in die Jugendwehr eingetreten ist. Er war Stadtjugendwart, Abteilungskommandant und dient nun bei der Werkfeuerwehr für das Mercedes-Benz-Testzentrum Immendingen. „Von der Qualifikation her ist alles vorhanden“, konstatiert Heppler.

  • Funkmeldeempfänger: Wie schon seit längerer Zeit angekündigt, wurden alle Abteilungen auf digitalen Funk umgestellt. Ab Juli gibt die Integrierte Leitstelle Schwarzwald-Baar ihre Alarmierungen zwecks Datenschutzes nur noch mit dem „BosSkrypt“-Verschlüsselungssystem weiter. Insgesamt stehen dann 175 für die 167 Feuerwehrleute der Bad Dürrheimer Gesamtwehr zur Verfügung.
  • Einsatzzahlen: Mit Brandeinsätzen, technischen Hilfeleistungen und Fehlalarmen verzeichnet die Gesamtwehr 143 Einsätze. Starkregen und Unwetter vom Juni 2023, welche die gesamte Wehr auf Trab hielten, bringen die ungewöhnlich hohe Zahl hervor.
  • Übungen: Die einzelnen Abteilungen der Bad Dürrheimer konnten ihre Jahresübungen regulär absolvieren, der Gesamtwehr war das nicht vergönnt. Die angesetzte Waldbrandübung war durch verspätete Materiallieferungen eines Privatunternehmers terminlich nicht zu verwirklichen. Eine anschließende Schlechtwetterphase durchkreuzte die Pläne endgültig.
  • Verletzte: Der einzige verletzte Feuerwehrmann in der Kurstadt geht 2023 als Opfer einer Katze in die Statistik ein. Bei einer Rettungsaktion von einem Baum versetzte der übermütige Vierbeiner seinem Retter einen Kratzer.
  • Mitgliederstand: Mit Pedram Farbod, Michael Hauser, Vincent Fischerkeller, Valentinos-Georgius Maroulis und Felix Schnekenburger kann die Gesamtwehr fünf Neuzugänge in 2023 vermelden. Aus der Jugend steigen Sheila Hergert, Sharon Hergert, Hannes Schneckenburger, Jonas Fleig und Anna-Lena Fehrenbacher in die aktiven Einsatzabteilungen auf. Neben Sterbefällen und Übertritten in die Altersmannschaft verließen zehn Mitglieder die Gesamtwehr. Die hohe Zahl ist auch dem Umstand geschuldet, dass vor dem Anstehen wichtiger Wahlen bei Überprüfungen Karteileichen aussortiert werden.
  • Beförderte und Geehrte: Befördert wurden Maximilian Maier, Stefan Faller und Steffen Bartler zum Löschmeister, Jens Schwald zum Oberbrandmeister sowie Alexander Götz zum Hauptlöschmeister. Für 15 Jahre Aktivität bei der Feuerwehr wurden Janina Jäckle und Patrick Schnekenburger, für 25 Jahre Matthias Huber sowie für 40 Jahre Karl Fehrenbacher und Jörn Grimm geehrt. Eine Stadtehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten Willi Grieshaber, Manfred Reichmann, Wilfried Laufer und Alfred Willmann. Bedacht mit Landesauszeichnungen wurden Janina Jäckle und Patrick Schneckenburger (Ehrenzeichen in Bronze), Matthias Huber (Ehrenzeichen in Silber) sowie Karl Fehrenbacher und Jörn Grimm (Ehrenzeichen in Gold). Zu Ehrenmitgliedern wurden Manfred Bartler und Heinz Glunz ernannt.