Im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) startet am 29. April die Jahreshauptrevision. bereits am Sonntag soll mit dem Abfahrprozess begonnen werden. Während der rund einmonatigen Abstellung ersetzt das Kernkraftwerk Leibstadt 124 von insgesamt 648 Brennelementen. Zudem werden ein Steuerstab und 15 Steuerstabantriebe ausgetauscht. Das schreibt die Medienstelle des KKL in einer Pressemitteilung.

Neben wiederkehrenden Prüfungen an Systemen und Komponenten würden demnach Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten die weiteren Schwerpunkte der Revision bilden. Dazu gehören laut Mitteilung in diesem Jahr Untersuchungen an der Hochdruckturbine und den drei Niederdruckturbinen sowie die Kontrolle der 2021 eingebauten Reaktorumwälzpumpen.

Sicherheits- und Hilfssysteme werden modernisiert

Laut Pressebericht nutze das Kraftwerk zudem die Revision, um die Leittechnik verschiedener redundanter Sicherheits- und Hilfssysteme auf den neusten Stand zu bringen. „Eine moderne Sicherheitsleittechnik ein wichtiges Element für den Langzeitbetrieb der Anlage. So kann das KKL seine Rolle als wichtige Stütze für die Schweizer Stromversorgungssicherheit insbesondere während der Wintermonate weiterhin wahrnehmen“, schreibt die Medienstelle des Kernkraftwerks. Die Mitarbeitenden des KKL werden laut Bericht in diesem Jahr von rund 1200 externen Fachkräften unterstützt.

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Die Sicherheit am Kernkraftwerk Leibstadt war in der Vergangenheit immer wieder Thema. So hatte etwa eine Studie der Technischen Hochschule Brandenburg 2021 Defizite im Bereich der Sicherheit festgestellt. Auch im Mai 2023 gab es Probleme: Beim Wiederanfahren des Kernkraftwerks nach der Jahreshauptrevision kam es wegen eines zu niedrigen Wasserstands im Reaktor zu einer automatischen Schnellabschaltung.

Das Kraftwerk

Das Kernkraftwerk Leibstadt wurde 1974 erbaut und 1984 in Betrieb genommen. Es ist das jüngste und größte Atomkraftwerk in der Schweiz. Das KKL produziert für etwa 2 Millionen Schweizer Haushalte Strom, exportiert aber auch Strom ins Ausland. Wie lange das KKL noch läuft, ist unklar: Es darf noch so lange am Netz bleiben, wie es sicher ist.

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