Die Privatbank Internationales Bankhaus Bodensee (IBB) hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben in einem schwierigen Umfeld gut behauptet. Mehrere Kennzahlen habe man im Vergleich zum Vorjahr „teils deutlich steigern“ können, teilte das seit 2006 mehrheitlich im Besitz des Würth-Konzerns befindliche Institut mit.

Jahresüberschuss geht um fast zwei Drittel zurück

Allerdings ist der Jahresüberschuss der Bank massiv eingebrochen. Wie aus den Geschäftsberichten hervorgeht ist der Gewinn nach 5,2 Millionen Euro im Jahr 2022 auf nur noch 1,8 Millionen Euro im Jahr 2023 eingebrochen – ein Minus von fast 65 Prozent. Das Vorsteuerergebnis halbierte sich auf rund 9,4 Millionen Euro.

Ein IBB-Sprecher wollte sich am Donnerstag gegenüber dem SÜDKURIER zu Details nicht äußern. Auch die Bilanzsumme ging leicht zurück und betrug zum Ende des Geschäftsjahrs knapp 1,56 Milliarden Euro.

IBB-Bank-Vorstände Heike Kemmner und Stephan Waiblinger. Bild: IBB
IBB-Bank-Vorstände Heike Kemmner und Stephan Waiblinger. Bild: IBB | Bild: Ibb

Zinsgeschäft steigt, Eigenkapitalquote auch

Ansonsten erzielte die IBB 2023 teils deutliche Zuwächse im operativen Geschäft. Ausgehend von Höchstwerten im Vorjahr sei das Zinsergebnis 2023 auf einen neuen Rekordwert von 66,2 Millionen Euro gestiegen, so die IBB. Das entspricht einem Plus von gut einem Fünftel. Noch stärker sei der Zuwachs beim Anlagevolumen ausgefallen. Hier schlug ein Plus von einem Viertel auf 650 Millionen Euro zu Buche.

Die Eigenkapitalquote sowie die Eigenmittel legten um vier Prozent auf 16,5 Prozent beziehungsweise knapp 247 Millionen Euro zu. Die IBB bezeichnet sich selbst als „hochspezialisierte Nischenbank für mittelständische Unternehmen und anspruchsvolle Privatkunden“. Sie hat rund 180 Mitarbeiter.

Sportfinanzierung entwickelt sich positiv

Aus der Bankenlandschaft ragt das Institut, das mehrheitlich im Besitz einer Finanz-Tochter des Künzelsauer Würth-Konzerns ist, heraus, weil es sich auf die Finanzierung von Spielertransfers im Fußball spezialisiert hat. Wenn ein Verein einen Spieler kauft, stellt die Bank gegen einen Aufschlag sicher, dass der Verkäufer die gesamte Transfer-Summe sofort zur Verfügung hat.

Im Fußball ist es üblich, das Geld in Tranchen, gestreckt über bis zu drei Jahre, auszubezahlen. Diese Art der Finanzierung bietet die IBB nach eigenen Angaben „Spitzenvereinen in ganz Europa“ an. Über welche Clubs es sich im Detail handelt, ist Bankgeheimnis. Öffentlich ist aber beispielsweise, dass sich der portugiesische Top-Klub FC Porto zu den IBB-Kunden zählt.

Festgeld-Aktionen

2023 habe das Geschäftsfeld Sportfinanzierungen deutlich zulegen können. Rückgänge bei gewerblichen Immobilienkunden hätten durch die übrigen Geschäftsfelder weitestgehend ausgeglichen werden können. So sei es im Privatkundengeschäft zu Steigerungen gekommen, etwa durch Kundenaktionen bei Festgeld.

Bei Unternehmenskunden habe die strategische Neuausrichtung erste Erfolge erzielt. „Wir verstehen die Bank als Team – wenn ein Bereich sich einmal etwas schwerer tut, dann springen die anderen Bereiche ein und übernehmen Wachstumsaufgaben“, hieß es von den IBB-Vorständen Heike Kemmner und Stephan Waiblinger.