Geisingen/Immendingen – Wer Grünschnitt, Möbelholz oder Sperrmüll entsorgen will oder muss, konnte bisher die komfortable Entsorgungsmöglichkeit im Landkreis Tuttlingen mit den Wertstoffhöfen an mehreren Tagen in der Woche nutzen. Schon seit längerer Zeit hakt es aber in Geisingen mit den Öffnungszeiten und damit auch mit der Möglichkeit, sein Material loszuwerden.

Statt dreier Öffnungstage waren es ab und zu nur noch einer oder zwei beim Wertstoffhof Geisingen. Das hat jedoch nichts mit der Baustelle bei der Zufahrt zum Wertstoffhof zu tun, sondern das hat einen anderen Grund. Die eingeschränkten Öffnungszeiten der letzten Wochen betreffen nicht nur den Wertstoffhof Geisingen, sondern auch den in Mühlheim und in Wehingen.

Der Grund ist ein mehrfacher krankheitsbedingter Ausfall von Mitarbeitern. Schon mit dem bisherigen Mitarbeiterstamm war man an der Kapazitätsgrenze was die Öffnungszeiten und die Überwachung beziehungsweise den Betrieb der Wertstoffhöfe betrifft. Um die Personalengpässe kompensieren zu können, sucht die Kreisverwaltung nun mehrere Mitarbeiter, sei es in Vollzeit oder auch auf der Basis einer geringfügigen Beschäftigung.

Die Kreisverwaltung bedauere die Reduzierung der Öffnungszeiten, heißt es, hoffe aber bald wieder zum Normalbetrieb übergehen zu können, wenn auch vorerst nur mit eingeschränkten Öffnungstagen. Wer dringend Material, ob Grünschnitt, Möbel, Schrott und dergleichen entsorgen muss oder will, kann auf die Deponien in Aldingen und Talheim ausweichen, die zudem die ganze Woche geöffnet haben. Außerdem gibt es den Wertstoffhof in Tuttlingen, der allerdings nur nachmittags geöffnet ist. In Betrieb sind jedoch die Grünschnittannahmestellen in allen Stadtteilen Geisingens sowie in Immendingen, Zimmern und Hintschingen, die allerdings nur an Samstagen Grünschnitt annehmen.

Der Landkreis Tuttlingen unterhält ein dezentrales System mit den Wertstoffhöfen, Grünschnittannahmestellen und den beiden Deponien, wo die Einwohner relativ wohnortnah ihre unterschiedlichen Abfälle entsorgen können, im Gegensatz zu manch anderen Kreisen, bei denen dies auf wenige Standorte zentral ausgelegt ist. Ein Problem ist, dass oft Material in der Landschaft wild entsorgt wird. Das kann allerdings sehr teuer werden, wenn die Verursacher ermittelt werden. Überall wird beklagt, dass Müll illegal entsorgt wird und von Mitarbeitern der städtischen Bauhöfe oder den Straßenmeistereien wieder aufgeräumt werden muss.

Informationen im Internet beachten

Oft kommt es auch zu Meinungsverschiedenheiten auf den Wertstoffhöfen zwischen Aufsichtspersonal und Anlieferern, die Mitarbeiter setzen aber nur das um was die Vorgaben des Kreises sind. Deshalb empfiehlt das Landratsamt, sich vor einer Fahrt zum Wertstoffhof über die aktuellen Öffnungszeiten zu informieren. Entweder auf der Homepage des Kreises unter www.abfall-tuttlingen.de, oder die Abfall-App des Landkreises auf das Handy herunterzuladen. Mit dieser werden die Kunden auch über alle bevorstehenden Abfuhrtermine der jeweiligen Abfallgefäße von Bio- und Restmüll, Windeltonne (noch bis Jahresende) Papier und Wertstofftonne informiert.

Beim Landratsamt hofft man, baldmöglichst die zusätzlichen Stellen besetzen zu können, und dass die derzeit fehlenden Mitarbeiter bald wieder gesund an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.