Jede Generation wächst mit anderen süßen Schleckereien auf. Irgendwann sind wir dann erwachsen und die Süßigkeiten unserer Kindheit verschwunden. Aber die Nostalgie wird mit jedem Jahr größer.
Tauchen wir also noch einmal ab in die Regale voller Süßigkeiten, die zum Teil längst in Vergessenheit geraten sind, aber sofort die Sehnsucht nach alten Tagen wecken. Hier sind neun absolute Klassiker, bei denen das innere Kind garantiert Freudensprünge machen wird.
Ed von Schleck
Wer in den 80er und 90er Jahre aufgewachsen ist, der kennt noch den Gang zur Tankstelle, um sich dort ein Ed von Schleck zu kaufen. Sie erinnern sich: Dieses drollige Speiseeis, das in einem Plastikzylinder steckte und mittels Stiel nach oben geschoben wurde.
Wenn man mal ein paar Minuten pausieren wollte? Kein Problem: einfach zurück schieben in den Zylinder. 2004 verschwand Eddy, wie wir ihn nannten, von der Bildfläche.
Wrigley‘s Kaugummi
Auch Wrigley‘s Spearmint ist Geschichte. Geboren wurden die Kaustreifen schon 1893 in den USA. Aber sie wurden auch in Deutschland sehr alt, 2022 war allerdings plötzlich Schluss.
Dabei zählten die Kaugummistreifen jahrzehntelang zum festen Inventar an Supermarktkassen. Doch das ist vorbei. Nach der Übernahme durch den Mars-Konzern blieb von den alten Streifen der William Wrigley Jr. Company 2008 nichts mehr übrig. Inzwischen sind nur noch Dragees im Verkauf.
Punica
Nicht nur für Kaugummistreifen war 2022 kein gutes Jahr. Auch für Punica bedeutete es das jähe Ende einer durchaus erfolgreichen Karriere in deutschen Kühlschränken. Im September 2022 wurde nach 45 Jahren die Produktion des farbenfrohen und süßen Tee-Mischgetränks eingestellt.
Erfunden wurde das Getränk 1977 von der Firma Dittmeyer. 2005 wurde die Marke von der amerikanischen Firma PepsiCo gekauft. Nach dem Abverkauf der Restbestände verschwand Punica allmählich aus den deutschen Supermärkten.
Raider
„Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix.“ 1991 überrollte diese Kampagne Deutschland – und wurde Raider zu einem geflügelten Sprichwort. Der Grund: Die Marketing-Experten des Mars-Konzerns waren der Meinung, dass die deutsche Übersetzung des englischen „Raider“, also „Räuber“, zu Missverständnissen führen könnte. 1976 kam der Riegel bestehend aus Keks, Karamell und einer Schokoladenhülle unter dem Namen Raider auf den deutschen Markt.
Zuerst eingeführt wurde er allerdings rund zehn Jahre vorher in Großbritannien, damals schon unter dem Namen Twix, einer Wortschöpfung aus den Begriffen Twin, wie Zwilling, und Sticks, wie Stäbchen, da die Riegel immer zu zweit verpackt wurden.
Und heute? Edeka nahm 2023 die Produkte von Mars aus dem Sortiment – der Händler hatte die höheren Preise des Konzerns nicht akzeptiert. Nun jedoch gab es eine Einigung – und Twix soll zurückkommen. Der Name Raider jedoch bleibt trotz kurzzeitiger Rückkehr vor weinigen Jahren verschwunden.
Florida Boy
Er war ein echtes Kultgetränk in den 70er-Jahren: Florida Boy Orange. Hergestellt wurde die ziemlich süße Limo von Pepsi, zumindest bis 1977. Dann kaufte Henninger Bräu die Marke. Es war keine allzu lange Erfolgsgeschichte, im Laufe der 90er wurde das Getränk nicht mehr hergestellt.
Banjo Schokoriegel
Wieder Mars, wieder eine verschwundene Leckerei: Wie Wrigley‘s gehörte auch der Schokoriegel Banjo zum amerikanischen Lebensmittelgiganten. Erfunden wurde der Riegel mit Nussstücken allerdings in Österreich im Jahr 1970.
Knapp zehn Jahre später fand er seinen Weg nach Deutschland. Banjo erfreute sich hierzulande großer Beliebtheit. Jedenfalls bis 2009 der Verdacht auf mikrobiologische Belastung für ein abruptes Ende der Produktion sorgte.
Lila Pause
Milka hatte durchaus ein Händchen für die Vermarktung der eigenen Produkte. Neben dem Werbespot mit Peter Steiner (It‘s cool man), sorgte auch die Lila Pause für nachhaltigen Einfluss: „Die schönsten Pausen sind lila“ – so wollte Milka mit einem Werbespot überzeugen. Auch dieser Spruch wurde in den 90er Jahren zu einem geflügelten Wortspiel. 2007 wurde die Produktion eingestellt.
Bazooka Kaugummi
Bazooka Joe mit den Abziehbildern – welches Kind der 80er kennt das nicht mehr? Kein Schulhof ohne Bazooka Joe. Etwas Spucke aufs Handgelenk, das Papier ein paar Minuten darauf drücken und schließlich vorsichtig abziehen – fertig waren die abwaschbaren, bunten Tattoos. Bevor Hubba Bubba seinen Siegeszug durch deutsche Spielzimmer antrat, war Bazooka Joe längst der Held aller kauenden Kinder.
Schon während des Zweiten Weltkriegs wurden die ersten Bazooka-Kaugummis aus den USA verkauft. In Europa waren die sehr süßen Bazookas bis Mitte der 90er Jahre erhältlich.
Hier hatte die Firma August Storck ihre Finger im Spiel: Sie vertrieb die Produkte. Besonders an diesen Kaugummis war, dass sich in der Verpackung immer noch ein kleiner Comic versteckte – und die unvergesslichen Abziehbilder.
Brauner Bär
Fast so hartnäckig wie Unkraut: Das Kult-Eis von Langnese kam 1974 auf den Markt, wurde 1986 aber eingestellt. Die Fans wünschten es sich 1995 zurück, 1996 war das Interesse aber offenbar wieder erloschen und das Eis verschwand aus den Tiefkühltruhen. 2001 schaffte es dann ein Comeback, bevor es 2008 erneut aus dem Sortiment flog.
